Schäufele am Niederrhein
Wenn jemand so wie ich, am linken Niederrhein lebt, ist er automatisch einer seiner elementaren Grundrechte beraubt. Dem Recht auf eine kulinarisch adäquate Nahrungsaufnahme. Am rechten Niederrhein ist es auch nicht besser. Von einer sauguten Küche überhaupt keine Rede. Nur wenn sich mal ein Koch, der in südlichen Gefilden gelernt hat, in Bereiche nördlich der Ahr verirrt, kann das besser werden. Wenn sich die Leute, die hier geboren sind und nichts anderes kennen, nun beleidigt fühlen, tangiert mich das nicht einmal peripher. Es ist mir sauegal.
Obwohl, diese Zeilen sind humorig zu verstehen und dienen ausschließlich meiner Lust am virtuellen Schlagabtausch. Sonst könnte ich wohl hier nicht wohnen bleiben.
Aber es ist schon etwas daran, an dem was ich hier von mir gebe. Ich helfe mir mit häufigen Reisen südlich des Mains oder importiere Lebensmittel von dort.
Schäufele ist eine fränkische Spezialität. Deswegen findet man es am Rhein nicht auf den Speisekarten. Beim Metzger hier kann man es nicht kaufen. Wenn ich unseren Metzger-Spezi Michael Löffler richtig verstanden habe, macht man hier Schinkenbraten daraus.
Alles über Schäufele steht hier:
http://www.schaeufele.de/
Dort steht auch ein Kochrezept und eine Anweisung für den Metzger.


Vor einigen Tagen kam wieder ein Paket mit fränkischen Spezialitäten per DHL von unserem Metzger Meier aus Nemberch. Dienstags versandt, Mittwochs angekommen. Der Versand ist illegal, DHL lehnt den Transport verderblicher Güter offiziell ab, inoffiziell verdienen sie aber gut an ihrer eigenen Schnelligkeit. Mit Augustinerbräu Dunkel hat Marianne den Braten begossen. Getrunken haben wir stilgerecht Kulmbacher Pils.

Das Schäufele auf dem Teller ist mehr als ein Schweinsbraten. Weil der Knochen mitgeschmort wird, erhöht das den Geschmack. Die Speckschwarte sollte knusprig sein. Ein Teil davon ist noch mageres Fleisch. Das Fleisch muss in der Soße baden. Mehr kann ich nicht mehr dazu sagen. Man muss es selber essen. Es ist sowas von saugut.
