Im alten Bierhaus

Im alten Bierhaus
Düsseldorf, die feine Regierungsstadt von NRW, hat noch etliche Dörfer in ihren Mauern. Insofern scheint der Name nicht verkehrt. An der Königsallee findet man sie nicht, auch nicht in der Altstadt und schon gar nicht an der Düssel. Die auf ihrem Weg in den Rhein kein Aufheben von sich macht.
Der linksrheinisch gelegene Stadtteil Oberkassel beherbergt an seinen Rändern noch dörfliche Strukturen, auch wenn es keine Misthaufen mehr gibt. Die alten Bürgerhäuser findet man aber noch in Oberkassel, Heerdt, Lörick und Niederkassel. In Alt-Niederkassel liegt noch das bäuerliche Ambiente in der Luft. Es ist schon ein gewisser Kult, in Alt-Niederkassel zu wohnen. RP: "Dort trifft man dann schon mal die Hautevolee — nicht nur von Niederkassel, sondern auch von Düsseldorf."
Zitat: „Backsteinhäuser, bewachsene Innenhöfe und lauschige Biergärten: Für viele ist die Straße Alt Niederkassel eine der schönsten Straßen Düsseldorfs“. Was ich für leicht übertrieben halte, Dorf ist Dorf.


Wenn ich nach ein paar Gläsern Altbier noch richtig zähle, sind es vier gastronomische Betriebe in Alt Niederkassel. Zwei davon Italiener. Bei den anderen beiden hat die Familie Meuser Eigentumsrechte. Eines ist die Dorfschänke, die Meusers verpachten. Ein Franzose hat es nicht geschafft, er ist pleite gegangen. Thomas Demske ist der aktuelle Pächter. Als wir am 8.8.24 dort vorbeifuhren, war der Hof voll. Das alte Bierhaus hat keine finanziellen Probleme. Der Name „Meuser 1853“ besagt, es ist seit fast 175 Jahren in Familienbetrieb. Was die Gäste reizt, ins alte Bierhaus zu gehen, ist die altdeutsche Gemütlichkeit. Drinnen und draußen. Und natürlich die sagenhaften Speckpfannkuchen. Der Rest der Karte ist genauso bürgerlich. Schnitzel, Senfrostbraten, Roastbeef, Rumpsteak. Weswegen Franzosen und Italiener nicht hierhin gehen. Ab 18:00h ist der Koch da. Ab 17:00h kann man schon Bier trinken.

Da haben wir uns am 8.8. richtig wohl gefühlt, draußen im Biergarten unter dem riesigen Weinstock. Auch wenn es keine kulinarischen Außergewöhnlichkeiten gab, die uns schon mal anziehen.

Heinz Elflein
11.08.2024