Analog und Digital

Es gibt immer nur zwei Möglichkeiten. Null oder Eins. Das war es dann in der digitalen Welt. Damit werden Computer gefüttert. Ist die Welt analog – was nix mit anal zu tun hat – ist sie zunächst einmal nicht computergerecht. Aber Menschen können mit ihrem Abbild umgehen, digitale Abbilder müssen erst analogisiert werden.

Zitat:

Analog bedeutet, dass etwas in einer physischen Form vorliegt oder durch physische Mittel übertragen wird. Dies steht im Gegensatz zu digital, bei dem Daten in einer digitalen Form vorliegen und durch digitale Mittel übertragen werden.

Das digitale Mittel ist zum Beispiel ein Computer mit Bildschirm. Die Daten sind digital auf einem Speicher und werden über den Bildschirm analog dargestellt. Wenn sie digital dargestellt würden, könnte man nur Nullen und Einsen sehen.

Aber es stimmt schon. Man kann alles digitalisieren, also eine Zeichenfolge erzeugen, die nur aus Nullen und Einsen besteht. Wenn Sie auf dem Bildschirm ein Foto von sich sehen, besteht dies auf dem Computerspeicher nur aus einer Unmenge von Digits. Nullen und Einsen. Aus der Art der Verschlüsselung wird festgelegt, wie daraus ein Foto entsteht. Wobei das digitalisierte Foto nicht auf Fotopapier gedruckt ist, sondern nur im Computerspeicher abgelegt ist. Nullen und Einsen.

Noch ein bisschen Grundlagen. Ein Digit wird auch als „Bit“ bezeichnet. Man braucht 8 Bits um ein Zeichen zu kodieren, dann hat man ein „Byte“. Die Zahl 1 sieht dann so aus: „100000000“. Zwei so: „0100000“. „00000001“ ist 128. 129 wäre „10000001“. Je nach Position innerhalb des Bytes hat das rechts davon stehende Bit den doppelten analogen Wert. Verstanden? Man kann sich daran gewöhnen. Schreiben Sie mal die Zahl hundert. Also 00100110. Wenn ich mich nicht vertippt habe. Oder so: Die analogen Werte je nach Position, wenn das Bit auf „1“ steht: 1 2 4 8 16 32 64 128.

Um Zeichen und Buchstaben zu codieren braucht man einen Code, als die Vorgabe, die Bits so zu setzen, dass alle Welt davon ausgeht, ein gewisses Zeichen dargestellt zu haben. Üblich ist der EBCDIC Code. Drücken Sie also auf der Computertastatur auf ein Zeichen, wird dieses als digitaler Code in den Computerspeicher geschrieben.

Zitat:

In einer EBCDIC-Datei wird jedes Zeichen durch eine 8-Bit-Binärzahl dargestellt.

Ich könnte jetzt so weitermachen und meine Leser, die nix mit Computern am Hute haben, weiter ermüden. Also lasse ich es. Ich hoffe, mit diesen Ausführungen nicht zu einer weiteren allgemeinen Verunsicherung unter normalen Leuten beizutragen.

Ich will ja eigentlich auch etwas ganz anderes sagen. Jeder läuft mit einem Mäusekino herum und schickt mehr oder weniger unnützen Datenmüll durch die Gegend. Aber wenn man digitalisierte Daten und Dienstleistungen braucht, ist Fehlanzeige. Da hat Helmut Kohls Mädchen zusammen mit ihren männlichen Politikkünstlern ausgiebig und jahrzehntelang vor sich hin geschnarcht.

Obwohl, auf dem richtigen Weg sind wir eigentlich schon. Man kann davon ausgehen, dass jedes Dokument digitalisiert irgendwo vor sich hin liegt. Man kommt nur nicht heran, weil die Vernetzung fehlt. Daran ist vor allen Dingen der Datenschutz schuld. Ich hasse Datenschutz, ausgenommen, wenn es sich um meine Daten handelt. Aber wenn wir weiter in Richtung Vernetzung arbeiten, müssen wir auch das Problem in den Griff bekommen. Ich habe die Lösung, will aber ein stattliches Honorar, wenn ich sie preisgebe.

Ein Armutszeugnis bezüglich nicht vorhandener Vernetzung hat uns das Deutsche Staatswesen schon gegeben. Ich fand es jedenfalls eine unverschämte Zumutung, bei der Erhebung der Daten für die neue Grundsteuer, von dem Bürger zu verlangen, die Daten, die in verschiedenen Behörden gespeichert sind, zusammenzustellen. Ich mache mir Gedanken darüber, ob chaotische öffentliche Zustände verhindert haben, dass der Staat das selber tut, oder ob es reine Bequemlichkeit war, die das verhindert hat. Wobei ich einen gewissen Dämlichkeitsfaktor nicht ausschließe. Ein entsprechendes Computerprogramm, das die Daten für die neue Grundsteuer zusammenführt, dürfte ja wahrlich kein Hexenwerk sein. Wenn doch, haben wir einen Hinweis darauf, was die Behörden mit Unterstützung der Politiker im letzten halben Jahrhundert an geistigen Spitzenleistungen erbracht haben.

Ich stelle mir jedenfalls vor, dass in nicht allzu ferner Zukunft, Daten, die der Datenherr freigegeben hat, an jene zu übertragen möglich ist, die dafür eine Berechtigung haben. Das zu programmieren ist ebenfalls kein Hexenwerk. Was wir aber absolut nicht brauchen, sind Bedenkenträger und Besserwessis.

Dann kann man vielleicht auch den Spruch „Von der Wiege bis zur Bahre, Formulare, Formulare“ entkräften. Ich finde es jedenfalls ätzend, mir irgendwo aus bürokratischen Gründen ein Stück Papier abzuholen um es woanders abzugeben. Gerade heute ist mir so etwas widerfahren und das ist auch der Grund, weswegen ich diese Bemerkungen verfasst habe.

Übrigens, haben Sie eine Ahnung, warum Anna gelogen hat?

Heinz Elflein

07.06.2023