Polizei und Drogen in Neuss
Polizeigewalt in Neuss
Die Polizei in Neuss ist im Prinzip nicht anders als woanders.
Nur die Konstellationen sind schon etwas seltsam. Der Herr Landrat des Rhein-Kreises Neuss ist auch oberster Polizist der Stadt Neuss.
Man könnte sagen wollen, ein Dorfpolizist ist Polizeichef der Großstadt Neuss. Eigentlich ja und doch wieder nein, denn der „Dorfpolizist“ ist Spitzenpolitiker der CDU Neuss und repräsentiert als Landrat den Rhein-Kreis. Es ist der zehntgrößte Kreis in Deutschland, wenn das so stimmt, ist aber eher unerheblich.
Mir kommt das trotzdem komisch vor, weil ich während meiner Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt gelernt habe, dass unsere Staatsform eine Gewaltenteilung hat. Legislative, Executive und Judikative. Also Gesetzgebung, Regierung und Verwaltung und Justiz. Somit ist Herr Petrauschke gleichzeitig als Politiker in der Gesetzgebung und als oberster Polizist in der Exekutive tätig. Wenn ich das alles richtig verstanden und selbst nicht im Hirn sachfremd durcheinandergemauschelt habe. Die Gefahr liegt ja nahe. Aber offensichtlich bin ich der Einzige, dem das auffällt und 99% der Bevölkerung weiß ja sowieso nicht, was in diesem Thema los ist.
Rein emotional könnte es aber sein, dass es Neussern nicht passt, dass da ein Landei die ehrwürdige Stadt Neuss polizeimäßig befehligt. Mir passt das auch nicht, sehe es aber nicht emotional, sondern es stinkt mir ganz einfach sachlich, dass die Polizeiwache an der Venloer Str. in Neuss zum Wochenende nicht besetzt ist und man die Nummer der zentralen Polizei anrufen muss, die überhaupt nicht auf dem Bildschirm haben, was in Neuss-Nord wichtig ist. Was zur Folge hat, dass sie abziehen, weil sie nicht erkennen, dass da gerade Verbotenes passiert. Das ist kein Witz, ich kann die Sachlage erklären. Im Übrigen scheint das örtliche Käseblatt, die NGZ, mit dem Herrn Landrat zu kooperieren, denn wenn man diesen Sachverhalt in einem Leserbrief öffentlich machen möchte, erscheint der nicht. Weswegen der Mensch, der das nicht hinnehmen will, seine eigene Zeitung schreiben muss. So wie ich.
Kommen wir aber zu dem Fall, der mich bewogen hat, diesen Artikel zu schreiben. „Die Drogenszene an der Stadthalle bereitet den Anwohnern Sorge“, schrieb die NGZ im März 2021. „ In Rosen- und Stadtgarten wird gedealt und konsumiert, Spritzen liegen dort herum“.
Heute morgen, am Ostersonntag, den 09.04.2023 um 09.00 Uhr lief ich dort herum. Keinem sage ich, was ich dort gesucht habe. Aber mir sind die dunkelhäutigen Gestalten aufgefallen und mir war auch sofort klar, was die da suchten. Auffällig/unauffälliger ging es nicht mehr. Die Art und Weise, wie sie die Umgebung im Blick hatten und sich rundum absicherten, sprach Bände. Die Afrikaner von der Drogenszene waren da, um Geld zu verdienen. Kunden fehlten noch. Ich habe mir das eine Weile angesehen, indem ich einfach stehen geblieben bin, was natürlich auch den lieben Negerlein auffiel, die man nicht so nennen darf. „Zehn kleine Negerlein“ hätte ich vor mich hinsummen können. Es waren nur noch fünf. „Was denken die jetzt, wer ich bin“, dachte ich mir. „Ein Bulle oder ein potenzieller Kunde?“. Da habe ich erstmal den Zeigefinger erhoben und damit in Richtung der vermeintlichen Schneepulververkäufer gedroht. Was dort ziemliche Aufregung verursachte, einer der Afrikavertriebenen stürmte auf mich zu und erklärte mir ziemlich aufgeregt, dass er hier sein Geld verdienen müsse.
Soviel Offenheit hatte ich wirklich nicht erwartet. Musste – obwohl nicht ängstlich – schon darauf achten, keinen Fremdkörper zwischen die Rippen zu bekommen. Aber offenbar sind die Verkäufer süßer Träume friedlich, er stürmte gleich wieder zurück.
Das möchte ich nun hier etwas aufarbeiten, es hat mehrere Aspekte.
Zunächst einmal möchte ich schon sagen, dass es auffällig ist, wenn das Käseblatt vor zwei Jahren darüber geschrieben hat, die Szene aber nach wie vor an Ort und Stelle vorhanden ist. Das deutet darauf hin, das die Polizei nicht so arbeiten kann, wie sie vielleicht möchte.
„Bei mir“ gäbe es das nicht. Ich würde ein paar gute Freunde zusammenrufen (zusammentrommeln will ich nicht sagen) und dorthin gehen, um den Träumeverkäufern Träume anderer Art zu bringen. Natürlich nicht wirklich, aber träumen darf ich ja auch mal. Entschuldigung, wenn die Fantasie mit mir durchgeht, aber möglich wäre so ein Szenario schon. Aber in der rauhen Wirklichkeit wird die Polizei unter der Leitung des Grevenbroicher Vielkönners weiter an der Lösung des Falls vorbei arbeiten.
Weiter stört es mich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich ein Emigrant aus einem anderen Erdteil herausnimmt, in Deutschland ungesetzliche Taten unternehmen zu dürfen, um seinen Lebensunterhalt und noch ein bisschen mehr zu verdienen. Denke dabei auch daran, dass mein Patenkind um die Ecke wohnt. Und schon wieder kommt mir eine Lösung in den Sinn, über die ich nicht laut denken sollte.
Sieht man das politisch, kommt Sorge für das Land auf. Denn seit Merkels „Wir schaffen das“, nimmt der Einfluss staatsfeindlicher Bevölkerungsanteile zu. Wenn das so weiter geht, wird es mehr „Reichsbürger“ und AfD-Anhänger geben und ich schließe auch bürgerkriegsähnliche Szenarien nicht aus.
„Alles wegen ein paar dunkelhäutigen Hanseln im Neusser Stadtpark?“ wird man mich fragen. Dann stiert mal ruhig weiter unbeteiligt vor Euch hin.
Heinz Elflein
09.04.2023
P.S. Im übrigen gibt es auch eine Drogenszene am Neusser Bahnhof, in der Nähe der Wohnung des Oberbürgermeisters. Der ist von der SPD. Ob es daran liegt, dass auch hier keine Abhilfe geschaffen wurde, mag ich nicht beurteilen. Aber die Ausflüchte des Herrn Landrats bezüglich der Organisation des Polizeieinsatzes würde ich mir als Bürgermeister einer Großstadt nicht gefallen lassen.
Dieser Artikel sei Volksverhetzung, weil ich die dunkelhäutigen Personen als Neger bezeichne, meint eine mir nahestehende Person. So weit sind wir gekommen. Aber ich gehe lieber einen Schritt zurück in die Vergangenheit, als mir weiter von Gutmenschen sagen zu lassen, was ich zu denken und was ich zu reden habe.
Diesen Leserbrief hat die NGZ am 14.04. veröffentlicht:
Der Herr Landrat redet am Thema vorbei und gebraucht Ausflüchte. Mir ist unverständlich, warum es so schwierig sein soll, für ausreichende Polizeikräfte in der Neusser Innenstadt zu sorgen.
Sie werden ja wohl nicht in der Wache herumsitzen, wenn draußen Unheil geschieht.
Habe auch schon mehrfach darauf hingewiesen, dass ich es für problematisch halte, gerade an Wochenenden Polizeiwachen zu schließen, wie es in Neuss-Nord festgelegt ist.
Polizei hat vor Ort zu sein und sollte auch nicht erst überregional herbei gerufen werden müssen.
Leider ist es so, dass die Polizeigewalt in Neuss von Gv aus gesteuert wird, was ich als Neusser Bürger für total unmöglich halte.
Mit freundlichem Gruß
Heinz Elflein
Nachtrag vom 25.05:
Die NGZ schreibt von einem Polizeieinsatz am 23.05.:
"Mutmaßlicher Dealer springt bei Flucht vor Polizei in die Obererft".
"Zum wiederholten Mal hat die Polizei einen Schwerpunkt-Einsatz im Bereich des Stadtgartens und des Haupbahnhofs gefahren, am Ende sollte es mehrere Festnahmen geben."
Ich frage mich, warum Dealer und Kunden immer noch kommen. Ihnen müsste doch klar sein, dass die Polizei ein Auge auf die Szene geworfen hat.