Deutsche Telekom

Telekom (unverschämt oder dumm)

Wer eine Störung bei der Telekom meldet, sollte gefälligst seine eigenen Daten parat haben. Kundennummer, IBAN. Auch wenn das mit der Störung nicht das Geringste zu tun hat. Sonst wird das nix.

 

Beispiel: In folgendem Fall haben wir stundenlang vergeblich versucht, eine Teilnehmerin, von der wir wissen, dass sie ihre Gebühren an die Telekom zahlt, wie wir auch, telefonisch zu erreichen. Wir wussten aber absolut sicher, dass sie zuhause ist. Wussten auch, dass an ihrem Anschluss gearbeitet wurde. Klarer Fall für mich als ehemaligen Telekom-Mitarbeiter, da liegt eine Störung vor. Nun habe ich eine Rufnummer vom Telekom-Service auf meinem Mobiltelefon gespeichert.

 

8003302202

 

Flugs angerufen und abgewimmelt worden, weil ich die Daten meines eigenen Telekom-Anschlusses nicht parat hatte. Kundennummer und meine Bankverbindung. Also, wenn man nicht Kunde bei der Telekom ist, hat man keine Chance. Als Kunde auch nicht, wenn man seine Daten nicht parat hat. Da beginnt nun mein Zweifel an der kognitiven Kompetenz der Telekom. Wieso braucht sie meine Bankverbindung, wenn ich ihr nur mitteilen möchte, dass Telefone gestört sind. Da fasse ich mich richtig an den Kopf.

 

Also, in vorliegendem Fall habe ich aufgelegt. Die Telekom wird von der Störung nie erfahren, wenn sie es nicht auf andere Weise schon hat. Denn plötzlich hat die bisher netzlose Dame bei uns angerufen. Bei ihr hätte es den ganzen Tag nicht geklingelt. Ein gegenseitiger Kontrollanruf bestätigte, die Verbindung funktioniert wieder. Da wird wohl im Hintergrund ein sachkundiger Mitarbeiter – die Telekom hat sie – die Störung mitbekommen und sie beseitigt haben. Dachte ich mir.

 

Fall 2: Auf meinen Computern ist Magenta-Cloud installiert. Eine praktische Speichermöglichkeit, mit der man ganz leicht Daten von dem einen zum anderen Computer transferieren kann. Wie auch mit Dropbox oder One Drive.

 

Die Telekom schreibt ihre Magenta-Cloud-Kunden gelegentlich an. Damit das attraktiv erscheint, in English. Das ärgert mich aus zwei Gründen. Einmal weil ich in Deutschland wohne und Deutscher bin. Ganz ohne Deutschtümelei. Der zweite Grund ist, weil in den öffentlichkeitswirksamen Etagen der Telekom offenbar Leute das Sagen haben, die glauben, sie könnten mich mit englischer Modernität beeindrucken. Da muss ich jetzt tatsächlich etwas ausfällig werden. Aber nur aus presserechtlich opportunen Gründen: Einen Scheiß könnt Ihr, damit spiegeln Sie nur ihr eigenes, verbogenes Weltbild, Sie Werbefuzzy.

 

Wobei auch unterstellt werden kann, dass die Telekom das Produkt Magenta-Cloud tutto completto an eine Firma übergeben hat. Und damit deren Schnapsideen finanziert.

 

Das erinnert mich an meine eigene Zeit als Sachbearbeiter in einem Referat für Datenverarbeitung bei der Telekom-Zentrale. Wir waren zunächst gestandene Ex-Programmierer im Referat, das durch Zugänge von der Uni personell aufgestockt wurde. Die mit ihren Englisch-Kenntnissen beeindruckten. Da begann der Kultur-Kampf. Es fanden sich ab da auch mehr und mehr Schriftstücke mit englischen Schlagworten. Unserem Referatsleiter gefiel das. Das war der, der auf einer Dienstreise nach Kuala Lumpur aus dem Hotel heraus nach McDonalds suchte. Spätestens da hatte er bei mir vergeigt. Als er dann eine Dienstreise nach London anordnete, „zur Verbesserung der Englisch-Kenntnisse“ habe ich aus fadenscheinigen Gründen abgesagt.

 

Wenn die Schriftstücke mit dem Denglish auf meinem Schreibtisch landeten, habe ich sie zur Erlangung der Vorschriftslage zurückgegeben. Die Telekom-Zentrale war immerhin der Nachfolger des ehrwürdigen Bundespost-Ministeriums und es galten noch deren Vorschriften. Schriftstücke mussten in reinem Deutsch abgefasst werden. Fremdwörter waren zu vermeiden.

 

Auf den aktuellen Magenta-Fall habe ich auf meine Weise reagiert:

 

Hello '

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Weddings, family celebrations, vacations spent together - easily share your most beautiful moments with your loved ones. This works without the hassle of sharing media. Even files that are too large for an e-mail attachment can be conveniently made available to others via a link with your MagentaCLOUD.

Your Telekom

Ich habe auf Deutsch geantwortet und die Frage aus der Kopfzeile gestellt.

Manchmal bin i scho a Hund. I think broken.

 

Heinz Elflein

22.04.2023

Kleiner Nachtrag:

Mit dem Datenschutz wird sehr viel Unfug getrieben. Wenn der Telekom-Mitarbeiter meine Rufnummer auf dem Display hat, hat er theoretisch Zugriff auf meine kompletten Daten. Wenn er dann trotzdem blöde Fragen stellt, will er überprüfen, ob ich der bin, für den ich mich ausgebe. Oder man gestattet ihm das nicht, weil der Mitarbeiter einer Fremdfirma, quasi ein Gastarbeiter ist. Die Stilblüten werden nicht alle. Würde da gerne mal aufräumen, so wie ich es einst noch durfte.