Kalamari

Beim griechischen Fischhändler in der Heesenstraße in Düsseldorf-Heerdt hole ich eine Plastiktüte voll Baby-Kalamari.

Die Kalamari bereite ich zuhause küchenfertig vor. Das überstehende Teil mit den kleinen Füßchen schneide ich rigoros ab. Die Füßchen kann man eigentlich mit in die Pfanne hauen, aber das ist nur Dekoration, satt wird man davon nicht. Also weg mit dem ganzen Gesabbel. Dann hole ich die Innereien heraus, es geht ohne Messer.  Heraus kommt ein längliches, plastikähnliches Teil, wohl so eine Art Rückgrat.

Der restliche Schmier, der vermutlich der Darm mit den sonstigen Innereien war, kommt auch weg.

Was bleibt, wird kurz unter fließendes Wasser gehalten, dann ist das Meerestier küchenfertig.

Normalerweise kommt das dann in die Pfanne und wird mit guter Butter gebraten. Dazu die üblichen Verdächtigen. Estragon, vielleicht auch ein Schuss Pernod, alles durcheinander, was uns so schmeckt.

Natürlich ein trockener Riesling. Aber das ist in diesem Bericht alles Nebensache.

Hauptsache ist der Kalauer. Ich habe ihn heute noch einmal beim Griechen getestet und er hat funktioniert.

Es kommt davon, dass wir vor Jahren in Zypern waren. Im griechischen Teil in einem Hotel an der Küste. Wenn wir morgens zum Frühstück gingen und den Zimmermädchen über den Weg liefen, sagten diese immer „Kalimera“. Ich antwortete „Kalamari“. Das Lachen war mir gewiss.

So viel zu den Worten, die mit „Ka“ beginnen. Heißt nicht immer „Keine Ahnung“.

18.09.2015

Diesen Artikel habe ich vor neun Jahren geschrieben. Man kann es merken. Weil meine Küchenkünste inzwischen vollkommen sind, mache ich ein paar Kleinigkeiten anders.

Ein Messer brauche ich nicht mehr. Die Babys werden nicht mehr aufgeschnitten. Ich hole das Geseibere mit dem Zeigefinger heraus. Dass man die Kalamaris nicht aufschneiden muss, habe ich vor etlichen Monaten in einem Restaurant mit griechischer Küche gesehen und mich gefragt, wie man es schafft, sie im Ganzen zu servieren. Weil, das Innere muss ja tutto kompletto weg. Man sollte aus optischen Gründen auch die Haut abziehen, wenn es einfach geht, sind die Tierchen frisch.

Der beim Saubermachen entstehende Abfall ist mengenmäßig enorm und kommt in etwa auf die Hälfte des Gesamtvolumens. Um auf dem Teller noch etwas zu haben, sollte man etwa 500 g pro Person einkaufen.

Wir braten die Kalamaris mit Butter aus Berchtesgaden. Das grün eingepackte Stück gibt es bei Edeka. Knoblauch fügen wir in kleingehackten Stücken bei. Weißer Pfeffer rundet den Geschmack ab. Wer noch Gewürze aus dem Garten mit in die Pfanne nehmen will, soll sich nicht abhalten lassen. Ein paar Zweige Rosmarin beispielsweise.

Wenn man versucht, solch ein Gericht in der Gastronomie zu finden, empfehle ich ein griechisches oder portugiesisches Lokal.

Viel Erfolg.

Ein trockener Riesling vervollkommnet das Essen. Wir nahmen ersatzweise eine Flasche Sauvignon blanc von Luckert aus Sulzfeld am Main. Sauvignon blanc aus besten Sulzfelder Muschelkalk-Lagen. Alles strikt biologisch bearbeitet, Naturland- und Bio-zertifiziert.

Heinz Elflein

08.05.2024