Dämlich
Als ich heute Marianne provokanter-weise gefragt habe, ob sie wisse, was die Bezeichnung „dämlich“ mit dem weiblichen Geschlecht zu tun habe, hat sie ohne Zögern die richtige Antwort gegeben.
Den Anlass, mich damit zu befassen, hat mir heute ein Magazin geliefert, das sich stark fokussiert und auch manchmal über dämliches Zeug schreibt, ohne unbedingt selber immer auch dämlich zu sein.
Es ging natürlich um Politik, wo vieles herrlich sein möchte, aber öfter etwas so dämlich ist, dass man lieber alles selber machen möchte, weil man ja selbst den Anspruch auf Unfehlbarkeit hat. Finde ich, Entschuldigung.
Es ging darum, dass der aktuelle CDU-Vorsitzende von seinen Parteifreunden bedrängt wird, die Quotenregelung wieder einzuführen. Was heißt, die Führungspositionen der CDU-Politiker zur Hälfte mit weiblichen aufzufüllen.
Das ist nun etwas, worüber ich überhaupt nicht diskutieren möchte, weil es mir zu dämlich ist und warum soll ich damit meine und die Zeit meiner geschätzten Leser vergeuden. Will hier nur den Leserbrief wiedergeben, den ich dahin geschickt habe:
Quote bei der CDU finde ich gut. Wenn nicht genügend sachkundige Frauen hierfür zur Verfügung stehen sollten, nimmt man die weniger qualifizierten. Macht nichts, wenn dafür sachkundige Herren zurücktreten müssen. Mein Bruder meint hierzu: Bei der CDU sind alle unkundig. Egal welches Geschlecht. Quote also wurscht.
So was ähnliches ist die Sache mit dem Proporz. Damit könnte jeder Dämlack theoretisch Bundeskanzler werden, wenn man es so weit treiben würde, was man Gott sei Dank nun doch nicht tut. In Bayern, wo alles katholisch ist, hat man bei der CSU plötzlich aus Proporzgründen einen evangelischen Mittelfranken gebraucht. Und ihn gefunden. Er glaubt seit Jahrzehnten, es sei seine Qualifikation gewesen. Zwischenzeitlich ist er nach Bosnien-Herzogewina abgeschoben worden, obwohl die mit Martin Luther überhaupt nichts am Hute haben. Aber irgendwie mussten Merkel und Söder aus der Sache raus.
Aber wenn mein Gehirn schon einmal rotiert, ist es ganz allein zum nächsten dämlichen Thema gekommen, das Frauenrechtlerinnen, die sonst nichts Kreatives wie Kinder kriegen, zu tun haben, in die Welt gebracht haben. Weil sie sonst nichts in die Welt bringen. Obwohl das die Dämlichkeitsstufe des Quotierens noch übersteigt. Ich meine das Gendern. Konnte meinem Hirn diese Exkursion nicht verbieten, es macht sowieso was es will. Näher befassen will ich mich damit auch nicht, was habe ich mit Männinen am Hute. Tue natürlich das, was die Gesellschaft für Deutsche Sprache empfiehlt, bei der ich seit einiger Zeit Mitglied bin. Obwohl ich da eigentlich auch keine Empfehlung brauche. Sage nur, trauen Sie dem Duden nicht mehr.
Die Gesellschaft für Deutsche Sprache wettert auch gegen das Denglish. Jeder modernistisch befallene Clown, vornehmlich aus der Werbung, glaubt, etwas interessanter zu machen, indem er das, worüber er berichten möchte, mit einem Deutsch-Englischen Kauderwelsch bezeichnet. Ersparen Sie mir die Beispiele, ist mir wirklich zu dämlich. Nur eine Ausnahme: Haben doch zwei Frauen gemeint, sie müssten zu einem von ihnen gewünschten Gas-Embargo gegen Russland einen Oben-ohne Beitrag neben Bundeskanzler Scholz bringen. Haben sich den Schriftzug „Gas Embargo now“ auf die Haut geschrieben. Feinstes Denglish. Wenn man es Deutsch ausspricht, spricht man „Gas-Embargo noff“ und da klingt es fast russisch. Etwa wie Nowosibirsk. Wenn ich jetzt gemein wäre, was ich manchmal tatsächlich bin und mir dann Spaß macht, würde ich sagen, es war eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen der Busen der Damen beachtet wurde. Gibt halt mannigfaltige Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen.
Heinz Elflein
2022