Bäcker und Metzger
Bäcker und Metzger repräsentieren uralte deutsche Esskultur. Sie gab es, als der Begriff Supermarkt noch nicht existierte. Heutzutage ist es natürlich bequem, dort einzukaufen. Ist ja alles unter einem Dach.
Wer so seine Sorge bezüglich der Qualität und des Geschmacks hat, vertraut eher seinem mittelständischen Betrieb.
Wer weiß schon, woher die Tiere stammen, deren Stücke da ausgeweidet am Haken hängen. Oder ob die Art und Weise, wie Brötchen aus dem Backautomaten kommen, auch bekömmlich ist.
Für uns ist klar, Fleisch und Backwaren kaufen wir bei dem Betrieb unseres Vertrauens. Die Adressen wollen wir dem geneigten Leser gerne hier mitteilen.
Hierzu ein kleine Geschichte, die den Vorzug hat, wahr zu sein.
Als ich vor einigen Monaten Kartons am Altpapiercontainer entsorgte, traf ich einen italienischen Gastronomen aus der Nachbargemeinde, bei dem wir besonders gerne einkehrten. Sein Rinderfilet mit Tartuffo und seine Spaghetti schmeckten wirklich besonders gut. Er entsorgte ebenfalls Altpapier. Was ihn denn so fern von seiner Salumeria hierhin treiben würde, fragte ich ihn vorlaut. Er würde hier immer Fleisch für das Ristorante einkaufen, sagte er mir. Das hat mich richtig gefreut, den 50 m weiter hat unser Metzgerspezi seinen Laden. Loeffler-in-Neuss
Michael Löffler kennt den Gastronomen aus Kaarst nicht. Noch einmal 100 m weiter ist aber der Mix-Markt. Der selbst veröffentlicht hat, sein Fleisch von Tieren zu beziehen, die aus Rumänien oder Bulgarien herangekarrt werden. So genau habe ich mir das nicht gemerkt.
Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit dem Italiener zu sprechen, weiß auch nicht, ob es jemals dazu kommt. Rinderfilet mit Tartuffo können wir uns auch selbst machen. Die Fleischer, bei denen wir das Filet kaufen, stehen in dieser Rubrik.
Heinz Elflein
08.04.2021
Michael Löffler in Neuss

Ein Neusser Metzger, der fränkische Bratwürste so gut macht, dass man sie nicht vom Original unterscheiden kann. Meine ganze Achtung hat er sich erworben, als ich ihm eines Tages eine frisch aus Franken eingetroffene Bratwurst ganz stolz zur Begutachtung übergab. "Altes Fleisch mit Glutamat" war sein vernichtendes Urteil. Daraus hat sich eine ganze Menge entwickelt und der Metzger aus Burgfarrnbach in Middlfranggn hat ganz schön das Genick eingezogen.
Michael Löffler schlachtet selbst, was die verwundert, die ihr Fleisch im Supermarkt kaufen. Er beliefert etliche Großküchen, Kantinen und Hotels. Dienstags und Freitags öffnet er fürs Fußvolk. Dann sieht man ihn schon mal hinter der Theke stehn, wie er ein Stück von der eigenen Wurst in den Mund schiebt. Nichts überzeugt mehr, wenn man Qualität sucht. Gibt keine bessere Reklame. Die Theke ist nicht allzu breit, öfter geht die Mama nach hinten, wenn etwas gewünscht wird. Manchmal wird Michael Löffler etwas sehr lautstark, die Mama - Frau Heyer - ist dann ganz still. Mich amüsiert das, würde ihn in solchen Situationen gerne eine Lederhose mit Trägern und eingesticktem Edelweiß schenken. Da gibt es Ähnlichkeiten in der Mentalität.
Marianne isst gerne Löfflers grobe Leberwurst. Wenn wir Schäufele haben möchten - der nächste Anklang an meine fränkische Heimat - macht er sie uns zurecht, nur das Einritzen der Schwarte muss er noch üben. Man sollte sich eine Kreissäge zurecht legen. Hier im Rheinland wird aus dem Fleisch Schinkenwurst gemacht, wenn ich richtig verstanden habe. Zur Oktoberfestzeit und zwischendurch gibt es Schweinshaxe. Auch Gelbwurst, die man im Rheinland nicht versteht, weil sie etwas blass aussieht. Frische Schweinenierchen bestellt Marianne, manchmal bringt Herr Löffler sie an die Haustür. Die Hilfe im Verkauf - gelernte Feinkostverkäuferin - schneidet den Schinken so, wie Marianne ihn haben möchte.
Seit längerer Zeit nennt sich der Betrieb "Löfflers Gastro Food Service". Dass das "Food" in mir Assoziationen auf die Region unterhalb des Bauchnabels auslöst, ist allein das Problem meiner frühgermanistischen Gehirnwindungen.
Eigentlich ist im kleinen Laden von Michael Löffler - Neusser Weyhe - alles perfekt. Ich wünsche mir nur noch in der warmen Jahreszeit ein paar Tische und Stühle vor dem Lokal. Und ein Fass Bier.
Heinz Elflein
27.03 2021
Matzner in Neuss


Fleischer Erkes in Glehn

Die Fleischerei Erkes in Korschenbroich-Glehn ist ja wahrlich keine Neuentdeckung für Kenner. Dass wir früher nie da gewesen sind, lag eher daran, dass wir keinen Grund gesehen haben, uns zum Einkaufen ins Neusser Hinterland zu begeben. Was sicher ein Fehler war.
So standen wir nun vor dem Glehner Landschwein in appetitlichen Portionen, wovon wir eineinhalb mitnahmen. Das Glehner Landschwein ist eigentlich ein Schwäbisch-Hällisches Landschwein.
Metzgerei Weber, Lenggries

Die Metzgerei ist so, wie man sich einen Metzger in Oberbayern vorstellt. Neben der Metzgerei ist eine Stube, wo man Webers Fleischwaren direkt verkosten kann.
Weber nennen den Raum Imbiss-Alm. Eine Alm kann es zwar lagebedingt nicht sein, aber die Bezeichnung finde ich richtig zünftig-bajuwarisch.
Landbäckerei Huppertz Neersbroich
